Ottmar Miles-Paul berichtet nicht nur täglich im Online-Nachrichtendienst kobinet-Nachrichten über aktuelle Entwicklungen zur Behindertenpolitik. 2023 hat der mittlerweile 60-jährige, mit Seh- und Hörbehinderung lebend, seinen ersten Roman mit dem Titel „Zündeln an den Strukturen“ veröffentlicht. Damit befeuert er im wahrsten Sinne des Wortes die aktuelle Diskussion um die längst überfällige Reform des Systems der Werkstätten für Menschen mit Behinderung.
Anhand einer Brandstiftung in einer Werkstatt geht der Roman der Frage nach: Was wäre, wenn es keine Werkstatt für behinderte Menschen mehr gäbe? Welche anderen Beschäftigungs-Möglichkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt wären möglich?
Auf Einladung des ZsL e.V. stellt Ottmar Miles-Paul seinen im August 2023 erschienenen Roman am 10. Oktober zusammen mit seinen Leseassistentinnen Susanne Göbel und Britta Schade in Stuttgart vor.
Fragen und weitere Informationen: Britta Schade schade@zsl-stuttgart.de oder 015111861902
Zum Inhalt
„Sie haben es tatsächlich getan und sind selbst überrascht, dass sie zu einer solchen Tat fähig waren. Bestimmt hunderte Male hatten sie mit wachsender Frustration durchgespielt, wie sie sich gegen die Ungerechtigkeiten in der Werkstatt für behinderte Menschen wehren können. Nun haben Helen Weber und ihre beiden Freunde das Werkstattgebäude in Brand gesetzt“, heißt es im Klappentext des Reportage-Romans. Und weiter heißt es dort: „Wie kam es zu dieser Brandstiftung? Kommen Helen Weber und ihre Freunde mit dieser Tat davon? Und was wird nun in der Praxis aus dem theoretischen Gedankenspiel ‚Was wäre möglich, wenn es keine Werkstatt für behinderte Menschen in unsrer Stadt gäbe‘? Katrin Grund, eine junge Volontärin der Lokalzeitung, ist aufgrund ihrer Schlaflosigkeit schnell an der Brandstelle. Bei der Brandstiftung wittert sie eine größere Story und hofft, damit endlich in der Redaktion Fuß fassen zu können. Sie beginnt über das System der Werkstätten für behinderte Menschen zu recherchieren. Dabei lernt sie die Enthinderungsgruppe kennen. Deren Mitglieder setzen sich für Inklusion und den Abbau von Barrieren ein. So entstehen Freundschaften, aber auch Verirrungen und Verwirrungen.“
Angaben zum Roman
Veröffentichung bei kobinet-nachrichten.org
ZsL Stuttgart lädt zur Online-Lesung zur Situation in Werkstätten ein | kobinet-nachrichten
24.6.2024
Gerne möchten wir sie zu einem Online Workshop am 10.7.24 von 10:00 bis 13:00 zum Thema „Vermittlungen von Menschen mit Schwerbehinderung in den allgemeinen Arbeitsmarkt“ mit Sven Neumann einladen.
Sven Neumann wird viele Praxisbeispiele der erfolgreichen Arbeitsmarktinklusion geben. "Über 600 Beschäftigte sind in sogenannten Außenarbeitsgruppen und 350 in ausgelagerten Einzelarbeitsplätzen tätig", berichtet er. "Besonders freue ich mich über die betrieblichen Festanstellungen, die daraus immer wieder hervorgehen."
Inhalte des Workshops werden sein:
Viel Zeit für Fragen und Austausch!
Anmeldungen bitte bis zum 3. Juli per Mail an Britta Schade: schade@zsl-stuttgart.de
Termin:
Mittwoch, den 15.05.2024 von 10-12:30 Uhr
Themen:
Das Startup Enabl3d, das von Absolventen der Studiengänge Management und Maschinenbau an der Universitäten Vaduz / Liechtenstein und Stuttgart ins Leben gerufen wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, unterschiedliche Hilfsmittel für Menschen mit Behinderung mithilfe der 3-D Druckertechnik zu entwickeln, die von den Betroffenen passgenau zugeschnitten auf ihre persönlichen Bedürfnisse im Alltag eingesetzt werden können. Bei den meisten dieser Hilfsmittel handelt es sich um Aufsätze beispielsweise in Kugelform oder Quadern, momentan aus Plastik, später vielleicht auch aus Metall und alternativen Stoffen, auf die die entsprechenden Produkte – etwa Schlüssel oder Besteck – aufgesetzt und entsprechend den Einschränkungen der betreffenden Nutzer angepasst werden.
Das Zentrum selbstbestimmt Leben freut sich, nachfolgend beschriebene Veranstaltung in unseren Räumen in der Reinsburgstr. 56 in Stuttgart auszurichten:
Im Zuge einer Seminararbeit an der Universität Stuttgart suchen wir motivierte Inklusionspioniere, egal welchen Alters, für die Entwicklung von Alltagshilfen für Menschen mit motorischer Beeinträchtigung in der Hand.
In einer aktuellen Forschungsarbeit beschäftigen wir uns mit der Entwicklung von Unterstützungsgegenständen (sog. Alltagshilfen), welche bei der Durchführung alltäglicher Aufgaben beispielsweise dem Halten von Besteck, dem Öffnen von Türen oder den Hobbys unterstützen sollen.
Im Zuge des Projekts möchten wir die Auswirkung von Bewegungseinschränkungen der Hand auf die Entwicklung neuer Alltagshilfen untersuchen und im weiteren Verlauf neue Hilfen entwickeln und testen.
Für die Untersuchung der Bewegungsabläufe und die Testung der verschiedenen Prototypen sind wir nun auf der Suche nach motivierten Testpersonen.
Ablauf:
Anforderung:
Wann? 28.11.2023 zwischen 15:00 und 18:00 Uhr
Wo? Zentrum selbstbestimmt Leben, Reinsburgstrasse 56, 70178 Stuttgart
Um eine Anmeldung per Mail an Info@Enabl3D.de wird gebeten.
Wir freuen uns auf ihr Kommen.
ÜBER DAS PROJEKT
Der Empowerment Workshop ist ein Projekt des ZsL Stuttgart und wird gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung.
Ziel des Projektes ist, behinderungsübergreifend Menschen mit Behinderung als Referent*innen für eine menschenrechtsbasierte Behindertenpolitik zu qualifizieren. Mit diesen Menschen wollen wir einen Referent*innenpool für Fort- und Weiterbildungen aufbauen. Auch die Vernetzung und fachliche Begleitung der Referent*innen nach der Weiterbildung gehört zu den Projektzielen.
Sie lernen, wie Sie sich am besten einbringen können, damit Ihr Engagement die größtmögliche Wirkung entfaltet. So wollen wir die Qualität der Partizipation fördern und das eigene Know-how stärken. Die Idee ist, dass die Teilnehmenden nach der Qualifikation als Referent*innen bei Fort- und Weiterbildungen in Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie in Bildungseinrichtungen, Verwaltungen und bei freien Trägern aktiv werden.
Das Angebot richtet sich an Menschen mit Behinderung/chronischer Erkrankung die behinderungsübergreifend denken und tätig sein wollen und bisher ehrenamtlich engagiert oder als Fachkräfte tätig sind und eine Qualifizierung zu Referent*innen anstreben oder behindert und bereits als Referent*innen tätig sind und in dieser Funktion an einer Vertiefung ihres vorhandenen Wissens Interesse haben.
Die Bewerber*innen sollten sich bereits mit der eigenen Beeinträchtigung/Erkrankung und Diskriminierungserfahrung auseinandergesetzt haben. Sie müssen bereit sein, sich die fachlichen Inhalte gründlich anzueignen und diese vor Gruppen methodisch-didaktisch sowie barrierefrei zu vermitteln. Neben dieser Fachkompetenz sollten sie allgemeine soziale Kompetenzen wie Authentizität, Offenheit und Teamfähigkeit mitbringen.
DAS KONZEPT
Ziel des Projektes ist, behinderungsübergreifend Menschen mit Behinderung als Referent*innen für eine menschenrechtsbasierte Behindertenpolitik zu qualifizieren.
Ziel
Was wünschen wir uns von den Referent*innen
Was ist unser Angebot
Auswirkungen von Empowerment
Wirkungen von Empowerment in drei Ebenen
Schulungsinhalte:
Stimme und Auftreten „selbstbewusst und souverän“
Struktur und Organisatorisches
Schluss des Ausbildungsteils – Anwendung des gelernten Wissens:
Rahmendaten
Daten der Präsenzseminare
weitere Treffen im Sinne der Nachhaltigkeit
Was bleibt? O-Töne der Teilnehmer*innen der Lots*innenweiterbildung
* Aus der damaligen Internetseite www.zsl-empowerment.de *
Hier finden Sie Informationen zum Lotsinnen-Netzwerk von und für Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung in Baden-Württemberg. Hier finden Sie Informationen zum und Neuigkeiten aus dem Netzwerk und den Lotsinnen und Lotsen. Außerdem können Sie Lotsinnen in Ihrer Nähe kontaktieren.
„Eigene Stärken entfalten – weitergeben – vernetzen“, unter diesem Motto startete das ZsL Stuttgart im Mai 2014 das landesweit erste Weiterbildungsangebot für Lotsinnen und Lotsen mit Behinderung in Baden-Württemberg. An insgesamt sechs Schulungswochenenden wurden die ehrenamtlichen Lots*innen darin geschult eigene Stärken und Kompetenzen herauszuarbeiten, sich mit der Geschichte der Behindertenbewegung und der eigenen Einstellung zu Behinderungen auseinanderzusetzen und einen Überblick zu Themen der Beratung, Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung und des Sozialrechts zu bekommen.
Ein landesweites Netzwerk von Menschen mit Behinderung und / oder chronischer Erkrankung zu initiieren war das Ziel dieser Weiterbildung. Die Teilnehmer*innen werden nach der Weiterbildung als Lots*innen in ihrer Heimatregion andere betroffene Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung beraten und begleiten, ganz im Sinne des Peer Counseling. Auf diese Weise soll die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in ihrem Umfeld verbessert werden.
Projektpartner des Lots*innen-Netzwerks
Das Projekt wurde gefördert im Rahmen des Programms „Inklusionsbegleiter“ der Baden-Württemberg Stiftung in Kooperation mit der Lechlerstiftung.
Einleitung
Die Idee des Projektes ist die immer noch vorhandenen behinderungs- und menschenübergreifenden Barrieren in Köpfen, Herzen und öffentlichen und gesellschaftlichen Räumen abzubauen.
Alle Menschen müssen die Möglichkeit haben ihr Leben selbstbestimmt zu leben, zu lieben, die Liebe leben und ihre Lust, Sexualität spüren und entfalten zu können.
Wir, das Team des BuntenMenschenLebens, wollen Menschen (die Menschen, die mit und die mit ohne Behinderung leben) stärken, sie unterstützen ihre eigenen Lebensquellen zu finden und zu leben.
Wir wollen ein Bewusstsein für die vorhandenen Barrieren schaffen.
Wir wollen öffentliche, gesellschaftliche Räume gestalten, in denen Menschen sich entfalten und wachsen und Liebe und Lust leben können.
Themen und Menschen
Die Themen Sexualität von Menschen mit Behinderung, den Möglichkeiten gelebter menschlicher Vielfalt und den verschiedenen Formen der Gewalt, denen Menschen mit Behinderung in ihrem Lebensalltag begegnen begleiten mich schon immer in meinem Leben.
Als Frau deren Lebensgeschichte durch einen von Contergan geformten Körper geprägt ist, als Mutter von zwei Kindern, als Psychologin, als Lebenspartnerin und als Tanz- und Bewegungstherapeutin, immer ist es ein Wechselspiel zwischen mir und meiner Umwelt.
Wir Menschen mit Behinderung werden immer noch oft als anders, als nicht der Norm entsprechend und mit Defiziten ausgestattet, als Neutren ohne Geschlecht und sexuelle Bedürfnisse wahrgenommen.
Selten werden im öffentlichen Raum Menschen mit einem anderen Körper, Migranten, Transgender, oder gleichgeschlechtliche Paare gezeigt. Noch immer wird von einem „genormten Körper“ u.a.in der Werbung, bei der Kleidung, in der Darstellung von Beziehungen ausgegangen.
Selten wird geschaut, wie ein eigener Ausdruck von Körperlichkeit, Sinnlichkeit und Liebe gefunden werden kann!
Selten wird ein Schönheitsideal hinterfragt!
Das Projekt soll eine Möglichkeit bieten diesen Fragen nachzugehen, alleine, gemeinsam in der Projektgruppe und schlussendlich mit neuen Projektpartner*innen.
Es sollen neue und andere Ausdrucksformen und Gedanken rund um die Lebensthemen Liebe, Lust und Sexualität gefunden, aufgezeigt und gelebt werden.
Ich glaube gelebte Vielfalt und die Achtung der Menschenwürde eines jeden, ist die beste Prävention von Gewalt in allen seinen verschiedenen Facetten.
Wir, die Menschen des Projektes, sind miteinander ins Gespräch und in intensiven Austausch gekommen, vielfach war und ist es ein Ringen um die „passenden“ Worte. Bei uns ist ein Prozess angestoßen worden, der weiter geht. Genauso möchten wir mit Ihnen ins Gespräch kommen, etwas anrühren und anstoßen und weiter gehen.
Hintergrund
Hintergrund ist die 2013 erschienene Schröttle Studie über die Lebenssituation- und Belastungen von Frauen mit Behinderung. Weiterführende Links hierzu:
Projektleiterin
Dipl. Psychologin Britta Schade
E-Mail: schade@zsl-stuttgart.de
Die Dipl. Psychologin ist Mutter zweier erwachsener Kinder und arbeitet seit 2010 im ZsL Stuttgart. Sie berät und begleitet Menschen mit Behinderung und deren Angehörige in allen Fragen, die das Leben mit einer Behinderung betreffen.
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