In Zeiten von Corona werden Menschen mit psychischer Behinderung nicht ambulant betreut, Kinder mit Behinderungen sind seit Wochen ohne Therapien und Schule, Menschen in Heimen dürfen ihre Zimmer nicht verlassen, dringende Anträge für Unterstützungsleistungen werden verschleppt, da die Mitarbeiter*innen der Ämter im Homeoffice sind.
Es stellt sich die Frage, wie wollen wir leben? Was bedeutet für uns, in Würde zu leben? Wie kann die Würde aller Menschen gewahrt und mit dem Recht auf Leben vereinbart werden?
Es sind ethische, rechtliche und gesellschaftliche Fragen, die sich sicher nicht mit einem richtig oder falsch beantworten lassen.
Aber sie müssen diskutiert werden!
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat mit seiner Rede zur Suche nach dem richtigen Maß in der Corona-Krise eine wichtige Diskussion angestoßen. Die Frage, ob der Schutz von Leben zurücktreten muss, um andere Grundrechte nicht einzuschränken, steht dabei im Mittelpunkt.
„Wir müssen wieder stärker diskutieren, wie unsere Grundrechte gesichert und paternalistische Schutzkonzepte eingeschränkt werden können.“
Horst Frehe in seinem Diskussionsbeitrag in den kobinet-Nachrichten
Horst Frehe vom Forum behinderter Jurist*innen (FbJJ) hat dies aufgegriffen und sich mit einigen Grundrechten beschäftigt und einen Diskussionsbeitrag in den Kobinet-Nachrichten geliefert.
Video-Konferenzen online abrufbar
Diese Diskussion haben wir vom Zentrum Selbstbestimmt Leben in Stuttgart und Horst Frehe vom Forum behinderter Jurist*innen mit Ihnen und Euch geführt. Sie sind unter folgenden Links nachträglich online abrufbar:
- Erste Online-Diskussion im Mai 2020 (Länge: etwa zwei Stunden)
- Zweite Online-Diskussion im Juni 2020 (Länge: etwa zwei Stunden)
Die kobinet-Nachrichten berichten außerdem darüber.